Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) und der Portugiesische Lorbeer (Prunus lusitanica) gehören zu den beliebtesten immergrünen Heckenpflanzen – dank ihres schnellen Wachstums und ihrer dichten Struktur. Für jeden Garten gibt es die passende Lorbeersorte: Ob hoch, niedrig, schmal oder breit – die Vielfalt ist groß.
In diesem Beitrag befassen wir uns mit der möglichen Giftigkeit dieser Pflanzen. Bei Verzehr können bestimmte Pflanzenteile – wie Zweige, Blätter, Blüten und Beeren – für Menschen und Tiere gesundheitsschädlich sein. Wir erläutern, welche Risiken bestehen, welche Symptome bei einer Vergiftung auftreten können und geben praktische Sicherheitshinweise für den Umgang mit diesen Pflanzen.
Welche Lorbeerpflanzen sind giftig?
Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) ist eine beliebte Wahl für Gärten und wird häufig als dichte, grüne Hecke eingesetzt. Diese Pflanze – ebenso wie andere Arten wie der Portugiesische Lorbeer (Prunus lusitanica) und die Berglorbeere (Kalmia latifolia) – ist giftig.
Trotz ihrer weiten Verbreitung als Heckenpflanzen, etwa in Lorbeerhecken, enthalten sie sogenannte cyanogene Glycoside. Beim Verzehr werden diese Stoffe im Körper zu Cyanid umgewandelt, das die Sauerstoffaufnahme in den Zellen blockiert.
Deshalb gelten diese Pflanzen als gesundheitsschädlich für Menschen und Tiere – darunter Weidetiere, Hunde und Katzen. Nahezu alle Pflanzenteile, einschließlich Zweige, Blätter, Blüten und Beeren, sind giftig.
Symptome einer Lorbeervergiftung beim Menschen
Es ist gut zu wissen, dass eine Vergiftung durch Kirschlorbeer beim Menschen selten vorkommt. Der Verzehr einer einzelnen Beere führt in der Regel nicht sofort zu Beschwerden wie Übelkeit. Wenn jedoch zum Beispiel Kinder mehrere Beeren oder Blätter des Kirschlorbeers gegessen haben, sollte auf folgende Symptome geachtet werden:
- Schwindel
- Übelkeit
- Erbrechen
- Atembeschwerden
- Bewusstlosigkeit (in schweren Fällen)
Die Schwere der Symptome hängt von der Menge der aufgenommenen Beeren oder Blätter ab. Suchen Sie sofort ärztliche Hilfe, wenn diese Symptome auftreten.
Symptome einer Lorbeervergiftung bei Tieren
Eine Lorbeervergiftung tritt vor allem bei Tieren wie Weidetieren, Hunden und Katzen auf. Sie haben häufig an den Blättern und Beeren gefressen oder an den Zweigen des Kirschlorbeers geknabbert. Typische Symptome einer Lorbeervergiftung bei Tieren sind:
- Speichelfluss (verstärktes Speicheln)
- Atembeschwerden
- Schwacher Allgemeinzustand (z. B. unsicherer Stand oder Taumeln)
- Tod (in schweren Fällen)
Kontaktieren Sie umgehend einen Tierarzt, wenn Sie vermuten, dass Ihr (Haus-)Tier Lorbeer gefressen hat.
Welche Lorbeerart ist essbar?
Der essbare Lorbeer ist Laurus nobilis, auch bekannt als Echter Lorbeer oder Gewürzlorbeer. Diese Art wird häufig in der Küche verwendet, um Gerichte wie Erbsensuppe oder Schmorgerichte zu verfeinern.
Die Blätter von Laurus nobilis haben ein mildes, aromatisches Aroma, das sich beim Kochen langsam entfaltet. Laurus nobilis ist nicht giftig und kann bedenkenlos verzehrt werden.
Ist es unbedenklich, Kirschlorbeer im Garten zu pflanzen?
Ja, es ist unbedenklich, Kirschlorbeer als Hecke oder als einzeln stehenden Strauch zu pflanzen. Kirschlorbeer wird im Garten häufig als Zier- und Heckenpflanze verwendet – wegen seines schnellen Wachstums und der dichten Wuchsform.
Die meisten Sorten des Kirschlorbeers sind beim Berühren unproblematisch. Man sollte jedoch vorsichtig sein, wenn Kinder oder Tiere Zugang zur Pflanze haben, um zu verhindern, dass sie Blätter, Beeren oder Zweige verzehren – denn diese Pflanzenteile sind giftig. Tiere erkennen instinktiv oft selbst, was sie fressen dürfen und was nicht.
Wie geht man im Garten sicher mit Lorbeer um?
Um im Garten sicher mit Lorbeer umzugehen, treffen Sie am besten ein paar einfache Schutzmaßnahmen – besonders beim Schneiden und Entsorgen von Zweigen und Blättern. Mit diesen vier Tipps schützen Sie sich zuverlässig:
- Tragen Sie Schutzkleidung, z. B. eine lange Hose und ein langärmliges Shirt, damit Pflanzensaft nicht auf Ihre Haut gelangt. Der Saft kann Hautreizungen verursachen.
- Ziehen Sie Gartenhandschuhe an, um Ihre Hände zu schützen.
- Setzen Sie eine Schutzbrille auf, damit Ihre Augen vor Pflanzensäften und herumfliegenden Pflanzenteilen geschützt sind.
Räumen Sie Schnittgut sofort auf und reinigen Sie Ihre Hände und das Gartengerät gründlich. Verpacken Sie die Pflanzenreste in Säcken und bringen Sie diese gut verschlossen zur nächsten Wertstoffsammelstelle.
Welche Lorbeerarten sind nicht giftig?
Es gibt drei Lorbeerarten, die nicht giftig sind: Laurus nobilis (Echter Lorbeer), Laurus azorica (aus den Azoren) und Laurus novocanariensis (von den Kanarischen Inseln). Alle drei Arten gehören zur Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae).